Lion - Ein bewegender Film über die Suche nach der eigenen Herkunft
Nur
durch Zufall schaute ich mir diesen Film an. Er wurde mir an dem Tag,
an dem ich plante, ins Kino zu gehen, von meiner Schwester empfohlen.
Vermutlich hätte ich ihn sonst nicht gesehen, da ich bis dahin
nichts darüber gehört hatte.
Der Film
beginnt in einem kleinen Dorf in Indien, wo ein kleiner Junge namens
Saboo mit seinem älteren Bruder versucht, der alleinstehenden Mutter
zu helfen, der Familie das Überleben zu sichern. Durch eine
Verkettung unglücklicher Zufälle gelangt der Junge mit der Bahn
ganz allein in die Riesenstadt Kalkutta, wo eine fremde Sprache
gesprochen wird. Er kommt schließlich in ein Waisenhaus, in dem es
zugeht wie in einem Gefängnis und wo manche Kinder missbraucht und
misshandelt werden. Schließlich aber hat er das Glück, dass er von
einem australischen Ehepaar adoptiert wird und in wohlhabenden und
gesicherten Verhältnissen aufwachsen kann. Aber was ein Happy End
sein könnte, entwickelt sich zu einer lebenslangen Suche nach der
eigenen Herkunft. Es kommt zu Konflikten mit den Adoptiveltern und
der australischen Freundin. Der junge Mann gibt aber die Suche nach
seinem Heimatort nicht auf und findet ihn schließlich.
Der Film
hat mich sehr bewegt und zeigt in schönen und dramatischen Bildern
die Lebensgeschichte Saboos (nach einem autobiografischen Roman).
Die Thematik der Adoption von Kindern aus einem Kulturkreis der
Dritten Welt wird mit allen damit verbundenen Problemen gezeigt.
Neben Hauptdarsteller Dev Patel (Slumdog millionair), brillierte
Nicole Kidman als Adoptivmutter. Kleine Minuspunkte sind die sehr
idealistische Darstellung der Adoptiveltern und die Tatsache, dass
der kindliche Darsteller des Saboo im Vergleich zum viel
hellhäutigeren Dev Patel dunkelhäutig ist, was nicht so ganz
stimmig ist. Dennoch empfand ich den Film als einen der besten, die
ich seit langem gesehen habe.
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