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Eines meiner Lieblingsbücher: Nachtzug nach Lissabon

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Es ist kein Krimi, kein Thriller, kein Abenteuerroman und doch hat mich dieses Buch sehr fasziniert. Merciers Buch über einen Latein-Lehrer, der durch die Begegnung mit einer lebensmüden jungen Frau auf das Buch eines Portugiesen stößt und durch dieses wiederum motiviert wird, sich in das Abenteuer zu stürzen, in Lissabon etwas über den Autor herauszufinden, enthält viel psychologisches Gespür, philosophische Erkenntnis und die Aufforderung, sich über sein eigenes Sein klar zu werden. Ich hatte das Buch vor Jahren bereits mit großem Interesse gelesen und nach dem ich auch den Film zu dieser Geschichte gesehen hatte, wollte ich sie noch einmal lesen. Sehr schnell war ich wieder völlig gefangen von dem Versuch des Berner Lehrers Gregorius, etwas über einen ihm völlig fremden Portugiesen herauszufinden. Er entdeckt dabei nicht nur vieles über dessen Leben als Arzt, als Mensch und als Widerstandskämpfer gegen das Salazar-Regime, sondern auch vieles über sich selbst. Besonders beeindrucken

Flüchtlinge

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Aus der Ferne kommt ihr her zu uns, von Krieg und Not seid ihr geflohen, wandertet durch heißen Wüstensand, kamt übers tosende Meer gefahr'n, durchlebtet eine Hölle von Angst. Ihr hofft auf ein Leben in Frieden, was erwartet euch in fremdem Land? Viele sehen euch lieber gehen, fürchten sich vor eurer großen Zahl. Aber wo sollt ihr denn hingehen, Besser am Stacheldraht verbluten? Uns're Menschlichkeit ist hier gefragt, wie ginge's uns in eurer Lage? Daran sollten wir alle denken. Geht es bei uns auch nicht allen gut, kaum ein Land ist so reich wie wir. Hass bringt neues Leid, keine Lösung! Wohin? Text und Bild, Copyright by Ludger Gausepohl

Ballett for Life in der Deutschen Oper

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Die zunehmende Zahl der Jahre ist in meinem Alter nicht unbedingt Anlass zur Freude, wohl aber, zumindest manchmal, die Geschenke die einem anläßlich eines Geburtstages verehrt werden. So bekam ich in diesem Jahr von meinem lieben Gatten einen Ballettbesuch in der Deutschen Oper geschenkt. Ich wusste, dass es sich um eine Choreografie von Maurice Béjart handelte und war dementsprechend gespannt. Das Haus war offensichtlich ausverkauft (es war ein Tag nach der Premiere) und wir kamen leider etwas zu spät, sodass wir unsere Plätze im Dunkeln suchen mussten. Zum Glück waren in der vierten Reihe noch vier Plätze am Rande frei, so dass die Sicht nicht ganz perfekt aber ausreichend gut war. Dann begann sogleich die Aufführung. Mir vertraute Musik ertönte, nämlich Klänge der von mir verehrten Band Queen. Es begann eine Abfolge herrlich getanzter Szenen, die an Vielfalt, Einfallsreichtum und Klarheit nichts zu wünschen übrig ließen. Die Musik von Queen und die Stimme von Freddie Mercury domin

Bücher machen ist nicht leicht

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Es ist lange her, dass ich mich hier an meine Leser gewandt habe. Grund dafür war unter Anderem, dass ich ein Buch aus dem Niederländischen mit gut 600 Seiten übersetzt und publiziert habe. Damit hatte ich bereits Ende letzten Jahres begonnen und im Mai war die Hauptarbeit dann erledigt. Es handelt sich um eine Erzählung des Holländers Bernardus Gewin, die dieser 1841 herausgebracht hatte. Ich kam ganz zufällig an dieses Werk. Auf der Suche nach preiswerter niederländischer Literatur, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern, durchstöberte ich verschiedene Verzeichnisse und fand auch das eine oder andere. Da es möglichst kostenlos sein sollte, waren dies aber überwiegend Schriften aus dem vorletzten Jahrhundert. „De Reisontmoetingen van Joachim Polsbroekerwould en zijne Vrienden“ („Die Reiseabenteuer des Joachim Polsbroekerwould und seiner Freunde“) gefielen mir von allen Texten am Besten und da auf dem Buch keine Rechte lagen, erschien es mir reizvoll, es zu übersetzen und ein Buch fü

Zum 11. Hochzeitstag

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Mein Liebster Geh'n viele Jahre gemeinsam durchs Leben schon, soviel Freude, aber auch manche Sorgen und gelegentlich gab es auch mal Streit. am Anfang hätte ich dies nicht erwartet, wenn auch sicherlich heimlich erhofft. Wohl hast du deine Launen und kannst ein rechter Drache sein, mit einem donnernden Temp'rament, Und doch bist du mein ruhender Pol Und fester Halt in dieser wilden Welt. Ach, das wünsche ich wirklich sehr, dass außer gutem Essen und Gemütlichkeit ich dir auch manche Freude bereite und dass mein Herz ein warmer Platz als auch ein Ruhepol für deine Seele sei. Du mein Geliebter, mein Freund, mein Mann, sollst es, ging es nach mir, noch lange sein. Du schenkst mir Zärtlichkeit und Nähe Und auch die Freiheit, die ich brauch. Gehn wir doch weiter diesen Weg!

Verrückte Welt

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Ist diese Welt denn verrückt geworden? Da wird im Namen Allahs gemordet und gebombt, Da muss der reine Glaube bewahrt werden. Hat Religion je irgendwelche Probleme gelöst? Und dort wo Wohlstand herrscht und Frieden, Da hat man Angst vor Flüchtlingen und Fremden, Angst vor fremder Kultur, wo man die eigene gar nicht pflegt, Angst vor Überfremdung, wo man sich selber fremd ist Und mit der schnellen Veränderung nicht zurecht kommt. Russland wütet im Nachbarland, das sich dem Einfluss entzieht und Europa drängt auf schnelle Anpassung für bessere Geschäfte. Gemeinsam ist die Sehnsucht nach einfachen Lösungen, nach starken Männern und lauten Parolen. Gibt es da nicht wirklich wichtigeres in dieser Welt? Sind wir nicht gerade dabei, unseren Planeten zu ruinieren, Luft, Erde und Wasser zu verpesten und zu verbrauchen? Wachstum über alles, ohne Rücksicht auf Verluste? Unermesslicher Reichtum für wenige, dank massenhafter Armut? Ist die Menschheit wirklich unfähig zur Vernunft