Mein persönliches Glaubens-Bekenntnis
Ich
glaube nicht an höhere Wesen, Götter oder Geister und erst recht
nicht an die Befugnis von Menschen, anderen den wahren Glauben zu
verordnen. Ich glaube an die Gemeinschaft aller Menschen und ihre
Verantwortung gegenüber der natürlichen Umwelt und ihren zahllosen
Lebensformen. Die Welt entsteht und bewegt sich aus den
gegensätzlichen und sich beeinflussenden Energien in der Natur.
Materie verändert sich beständig und so entstehen auch Lebewesen,
deren, nach unserer Sicht höchste uns bekannte Form der Mensch ist.
Aber der Mensch ist und bleibt ein Teil der Natur und alle Lebewesen
auf der Erde sind mit uns verwandt. Besonders nah sind uns natürlich
die Arten, deren Intelligenz uns nahe kommt und dort noch mehr
diejenigen, die uns auch genetisch sehr nahe stehen, die
Menschenaffen.
Grundlage
eines modernen Humanismus sollten Vernunft, Mitgefühl, Toleranz,
Achtung vor allem Leben, Wahrhaftigkeit und die Bereitschaft zur
persönlichen Höherentwicklung sein.
Der
moderne Humanismus hat sich entwickelt und entwickelt sich noch aus den ethischen und geistigen
Strömungen der Menschheit, im Westen der griechisch-römischen
Philosophie, den jüdisch-christlichen Wertvorstellungen und der
Aufklärung, im Osten dem ursprünglichen Buddhismus, dem
philosophischen Hinduismus, dem Taoismus und Konfuzianismus und
zuletzt dem aufgeklärten Islam.
Ziel
des menschlichen Lebens ist nach meiner Meinung neben dem einfachen Überleben die eigene
Weiter- und Höherentwicklung durch Erweiterung der Erfahrungen, des
Wissens und der sozialen Fähigkeiten, der gegenseitigen Zuwendung
ohne Anhaften oder Besitzdenken. Immer gegenwärtig muss dabei die
Möglichkeit von Irrtümern und Fehlern sein. Sie sind Teil unserer
Lernprozesse. Darum darf es auch keine dogmatische Lebensphilosophie
geben. Freiheit kann nur aus der Anerkennung der eigenen
Verantwortung und im Bewusstsein der Notwendigkeiten und
Möglichkeiten, Gleichheit nur aus der Akzeptanz von individueller
Verschiedenheit und Solidarität nur im Bewusstsein des eigenen
Wertes erreicht werden. Alle drei gehören zusammen und können
beständig weiter entwickelt werden. Einen Endzustand wird es dabei
nicht geben.
Es
spricht für mich nichts dagegen, dass Menschen einer Religion
anhängen, solange sie dies als ihren persönlichen Weg ansehen,
nicht als dogmatische Lehre und sie anderen ihren eigenen Weg
zubilligen. Auch derjenige der nicht religiös ist, glaubt an etwas und
darf daher nicht auf einen religiösen Menschen herabsehen.
© Ludger Gausepohl Mai 2012
© Ludger Gausepohl Mai 2012
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